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Update Brandschutz in der Zahnarztpraxis

Seit kurzem ist die Ausbildung zum Brandschutz- und Räumungshelfer gem. DGUV Information 205-023 auch für Zahnarztpraxen pflicht. Ich habe diesen Kurs kürzlich besucht.  Heute möchte ich eine kleine Zusammenfassung über diese Fortbildung schreiben und ein paar Fakten nennen.

Für wen gilt dieser Kurs?

Jede Zahnarztpraxis, unabhängig von der Mitarbeiterzahl, ist zu diesem Kurs verpflichtet.

 

Wer sollte diesen Kurs besuche?

Idealerweise sollte der Kurs von dem/der PraxisinhaberIn selbst besucht werden.  Denn es muss gewährleistet sein, dass immer eine Person mit dieser Ausbildung in der Praxis anwesend ist. Dies wäre bei einem Mitarbeiterwechsel oder bei Teilzeitkräften schwierig umzusetzen.

 

 

Wie oft muss der Kurs wiederholt werden?

Der Kurs sollte alle 5 Jahre wiederholt werden. Die Teilnahme an dem Kurs wird mit einem Zertifikat bestätigt.

 

Was erwartet mich in dem Kurs?

Der Kurs geht ca. 5 Stunden und ist aufgeteilt in einen Theorie- und einen Praxisteil. In der Theorie werden die Vorschriften und dessen Umsetzung sowie Brandursachen und Verhalten im Brandfall genau besprochen. 

In dem Praxisteil wird gezeigt und auch geübt wie ein Feuerlöscher im Notfall zu bedienen ist. 

 

Wer bietet diese Kurse an?

Die Kurse können über die örtliche Feuerwehr oder die Zahnärztekammer gebucht und belegt werden.

 

Was ist für die Praxis wichtig?

Es gibt einige Dinge, die in der Praxis bezüglich Brandschutz berücksichtigt werden müssen.

 

1. Jede Praxis muss Feuerlöscher in ausreichender Menge zur Verfügung haben. Dabei kommt es auf die Quadratmeterzahl und die Löschmitteleinheiten an.  Empfohlen werden CO2-Löscher für Elektrobrände oder Schaumlöscher für andere Brände. Was absolut nicht empfehlenswert ist, sind Pulverlöscher. Diese verursachen hohe Folgekosten, denn das Pulver schädigt sämtliche Geräte in der Praxis. 

 

2. Feuerlöscher müssen alle 2 Jahre gewartet werden. Wartungsfrei sind sogenannte Löschdosen. Diese Dosen haben eine Haltbarkeit von 3 Jahren und kosten ca. 25 Euro. (Siehe Link) Wichtig ist, dass auf diesen Dosen die Löschmitteleinheiten ersichtlich sind.

 

3. Wenn im Hausflur keine Feuermelder installiert sind, ist die Praxis verpflichtet, im praxiseigenen Flur Feuermelder zu installieren. Hierbei werden Funkmelder mit Dauerbatterie empfohlen.

 

4. Die Praxis ist verpflichtet die Brandschutzordnung Teil A öffentlich auszuhängen. (Siehe Link)

 

5. Für das Praxisteam selbst muss zudem die Brandschutzordnung Teil B aushängen. (Vorlage siehe Link)

 

6. In der Praxis sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viele brennbare Stoffe gelagert werden. Eventuell sind diese auch in einem Brandschutzschrank aufzubewahren.

 

7. Im Team sollte klar besprochen werden, wie im Brandfall vorgegangen wird. Wer bringt die Patienten in Sicherheit? Wo sind die Fluchtwege? Wer löscht? Wo sind die Feuerlöscher? Wer ruft die Feuerwehr? Falls eine Treppe vorhanden ist, wie werden Gehbehinderte Patienten in Sicherheit gebracht? 

 

8. Zudem sollte Fehlverhalten im Brandfall klar besprochen und im Vorfeld ausgeschlossen werden. Hierzu zählen beispielsweise zugestellte Rettungswege, blockierte Brandschutztüren, fehlende oder abgelaufene Feuerlöscher oder zu große Lagermengen mit brennbaren Flüssigkeiten.

 

9. Geht der/die PraxisinhaberIn nicht selbst zu dem Kurs, muss eine Mitarbeiterin schriftlich zur Brandschutzbeauftragten benannt werden.

 

10. Alle Geräte müssen einer Elektroprüfung nach BGV A3 unterzogen werden. Diese ist durch einen Elektriker durchzuführen und zu dokumentieren.

 

Welche Informationsmaterialien gibt es zu diesem Thema?

Es gibt Informationsbroschüren zu dem Thema Brandschutz und Sicherheit. Zum einen ist das die BGI 560. Diese Broschüre beschäftigt sich mit der Arbeitssicherheit zum vorbeugenden Brandschutz. (Siehe Link)

Außerdem gibt es die Informationsbroschüre des DGUV zur Ausbildung des Brandschutzhelfers. (Siehe Link)

 

Fazit:

Ich selbst finde den Kurs sehr interessant und informativ. Mir wurde wirklich bewusst, wie schnell ein Brand entstehen kann und wie schnell und auf welchen Wegen gehandelt werden muss. 

Mit diesem Kurs ist es möglich, das Thema einfach und schnell aufzuarbeiten und die Praxis so gut es geht auf einen möglichen Ernstfall vorzubereiten.

Ich wünsche allen viel Erfolg bei der Umsetzung!

 

Quelle Foto: Fotolia